12.12.2024 / News

Der Sound der Zukunft: „Acoustic Day“ setzt neue Impulse für die Automobilbranche

von at/ Fraunhofer IDMT

Unter dem Titel „Soundscaping the Future – Die Zukunft der Fahrzeuginnenraumakustik“ fand gestern in Ilmenau erstmals der „Acoustic Day“ statt. Organisiert wurde der Branchentreff vom automotive thüringen e.V. (at) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, dass auch Gastgeber der Veranstaltung war. Mehr als 40 führende Expertinnen und Experten sowie Entscheiderinnen und Entscheider der Automobilbranche trafen sich in Ilmenau, um innovative Ansätze und Lösungen für die Fahrzeugakustik der Zukunft zu diskutieren. Der Acoustic Day fand im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK geförderten Hubs InSuM (Interior-Hub for Sustainable Mobility) statt. InSuM ist einer von insgesamt elf geförderten Transformations-Hubs für die Automobilindustrie in Deutschland.

Die Teilnehmenden des Acoustic Day kreierten zum Abschluss der Veranstaltung gemeinsam mit dem UX-Soundexperten Professor von Hoffmann einen ganz eigenen Acoustic Day Erinnerungssound mit kleinen Kazoo-Blasinstrumenten. Copyright: Fraunhofer IDMT

Fokus der Veranstaltung: Innovationschancen für Sound-Lösungen im Interieur

In Zeiten von Hybrid- und Elektroantrieben, innovativen Soundtechnologien sowie neuen Leichtbaumaterialien eröffnen sich für die Fahrzeugakustik völlig neue Potenziale. Vom immersiven Entertainmentsound bis hin zur Kommunikation mit dem empathischen Sprachassistenten bietet der Fahrzeuginnenraum enorme Chancen für neue Akustiklösungen. Für die Automobil- und Zulieferindustrie sowie für angrenzende Branchen aus der Software-, Elektronik- und Consumer-Industrie ist die Fahrzeugakustik daher ein wichtiges Zukunftsthema. „Das Interieur moderner Fahrzeuge gewinnt immer mehr an Bedeutung und entwickelt sich zu einem klaren Wachstumsfeld innerhalb des Automobilmarktes. Dabei wird der Klang im Fahrzeug eine zentrale Rolle spielen – sowohl als Differenzierungsmerkmal als auch als entscheidendes Kaufkriterium. Für die Automobil- und Zulieferindustrie eröffnen sich hier vielfältige Innovationschancen, um das Fahrerlebnis der Zukunft zu gestalten.“ erläutert Dr.-Ing, Philipp Grunden, Director Innovation und Strategy beim at und Initiator des Interior-Hubs InSuM.

Bei der Labtour konnten die Gäste auch in der neuen Mercedes E-Klasse Platz nehmen und sich von der Soundvisualisierung überzeugen. Damit wird der Innenraum, angepasst zum jeweiligen Musikstück, in eine beeindruckende Farbstimmung taucht. Copyright: Fraunhofer IDMT

Höhepunkte der Veranstaltung

Der Acoustic Day bot ein abwechslungsreiches Programm, das von spannenden Fachvorträgen bis hin zu spannenden Live-Demonstrationen reichte:
• Inspirierende Vorträge: Branchenführende Unternehmen wie die Mercedes-Benz AG und die Lufthansa Technik AG präsentierten Ansätze und Technologien, die das Klangerlebnis im Fahrzeuginnenraum bzw. in der Flugzeugkabine auf das nächste Level heben werden. Der Forschungsbeitrag zu UX-Sounds von Professor Alexander von Hoffmann (TH Nürnberg) und die Präsentation zum zukünftigen Interieur-Design von Jörg Friedrich (Car Men GmbH) führten auf ganz unterschiedliche Weise inspirierend in das Thema Innenraumakustik ein. In den anschließenden Fachvorträgen zu objektbasierten Audiolösungen von der Fraunhofer IDMT Ausgründung transfer function und zu Akustiksimulationen von der Novicos GmbH wurde dem Fachpublikum aufgezeigt, welche Potenziale die Fahrzeugakustik mit sich bringt. • Die Besucher konnten im Rahmen einer Live-Demo in einer Mercedes-Benz E-Klasse Platz nehmen und dank der aktiven Ambientebeleuchtung Musik mit drei Sinnen erleben: sie hörten Musik, sie »fühlten« die Musik mittels integrierter Körperschallwandler in den Autositzen und dank intelligenter Lichtsteuerung, passend zur Musik, konnten die Gäste Musik auch »sehen«. • Einblicke in die Akustikforschung: Bei einer Labtour durch die Akustiklabore des Fraunhofer IDMT erlebten die Teilnehmenden beeindruckende 3D-Audio-Demonstrationen für das Fahrzeug der Zukunft. Im Reflexionsarmen Raum – dem wohl leisesten Ort Thüringens – erhielten die Teilnehmenden viele interessante Informationen zu hochpräzisen akustischen Messungen.

Reflexionsarmen Raum erlebten die Gäste dann das Gegenteil von vollem Sound im Innenraum – denn dieser Raum beeindruckt durch komplette Stille. Copyright: Fraunhofer IDMT

Netzwerken auf höchstem Niveau:

Die Branchenveranstaltung bot eine ideale Plattform für den Austausch zwischen führenden Expertinnen und Experten der deutschen Automobilindustrie sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung und Entwicklung. Neben einem intensiven Wissenstransfer bot die Veranstaltung die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Partner für zukünftige Entwicklungsprojekte zu finden.

Während der Veranstaltung hatten die Gäste immer wieder die Gelegenheit, sich auch in kleineren Gesprächskreisen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Copyright: Fraunhofer IDMT

Ein positives Signal für die Branche

Die Veranstaltung setzte ein wichtiges Zeichen in einer für die Automobilindustrie schwierigen Zeit. Sie zeigte, dass Innovation und Fortschritt auch in herausfordernden Zeiten möglich sind. Der automobile Strukturwandel wird in Thüringen nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance verstanden.
Auf dem Event wurden aktuelle Trends und Entwicklungen präsentiert, die zeigen, wie der Strukturwandel im Automobilbereich nicht nur in Thüringen aktiv mitgestaltet wird. Mit Impulsen aus Forschung und Industrie wurde auf dem Acoustic Day deutlich, wie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen neue Innovationen vorantreiben kann. „Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie in Thüringen durch Zusammenarbeit und Kreativität industriefähige Lösungen für die Mobilität der Zukunft entstehen können“, erklärt Rico Chmelik, Geschäftsführer des at.

Über automotive thüringen:

Der Verband automotive thüringen (at) ist ein Netzwerk von 115 Unternehmen der Automobilindustrie, die sich für die Förderung und Weiterentwicklung der Mobilitätstechnologien in der Region einsetzt. Das Netzwerk unterstützt seine Mitglieder durch politische Interessenvertretung, Vernetzung, Fachinformationen und Beratungsdienste, um die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Über InSuM:

Auf dem Weg zum automatisierten und vernetzen Fahren steht der Fahrzeuginnenraum vor einer vollständigen Neugestaltung. Der vom BMWK geförderte Interior-Hub InSuM ist der Interior-Hub for Sustainable Mobility und ist einer von insgesamt elf geförderten Transformations-Hubs für die Automobilindustrie. Ziel ist es, alle Entwicklungen im Wachstumsfeld Interieur zu analysieren und Chancen für die Industrie aufzuzeigen. Der Hub bringt passende Partner aus Industrie und Forschung branchenübergreifend zusammen, um mit Ihnen das Interieur der Zukunft am Standort Deutschland zu entwickeln. InSuM ist ein Verbundvorhaben der Partner automotive thüringen (Leadpartner), AMZ Sachsen, Bayern Innovativ und TUCed GmbH der TU Chemnitz.

Videobeitrag - Fraunhofer IDMT